Elektronik Maschine tot - Nur noch linkes grünes LED leuchtet - Saeco Vienna SUP018

[MisterXX]

Um dir schneller bei deinen Problem zu helfen, bitten wir dich folgende Angaben zu machen:
- Mechanik- und Elektronikkenntnisse vorhanden ? Ein wenig
- Messgerät vorhanden ? Nein - evtl. bei einem Bekannten
- Genaue Bezeichnung der Maschine: Saeco Vienna Superautomatica SUP018

Hallo zusammen,
folgendes Problem ist bei meiner Vienna aufgetreten:
Sie ließ sich ganz normal einschalten, hat aufgeheizt und war danach bereit für einen Kaffee, indem das linke und mittlere grüne LED dauerhaft geleuchtet haben.
Danach habe ich die Kaffee-Taste betätigt, der Kaffee ist gemahlen und in die Brühgruppe geleitet worden. Anschliessend müsste ja das Wasser reingepumpt werden, aber genau an diesem Punkt hat die Maschine ein undefinierbares Geräusch (eine Art "Klacken") von sich gegeben und den Dienst quittiert.
Jetzt leuchtet nur noch die linke LED dauerhaft, alle anderen
nicht mehr. Auch beim Einschalten macht die Maschine nicht mehr das charakteristische Einstellgeräusch der Brühgruppe. Sie macht einfach gar nichts mehr.

Bei einer Suche im Forum bin ich auf den folgende Beitrag gestossen, der evtl. identisch mit meinem Problem ist, mich aber auch irgendwie nicht weitergebracht hat:
http://www.saeco-support-forum.de/vienna-cafe-serie/44316-saeco-solis-master-5000-startet-nur-gruene-led.html
In den darin beschriebenen Testmodus, den ich vorher gar nicht kannte, geht die Maschine auf jeden Fall auch nicht mehr.

Folgende Infos noch über eine eigenhändige Reparatur, die evtl. nichts mit dem aktuellen Problem zu tun hat, aber vielleicht relevant ist, da sie erst 4 Tage vor diesem Problem erfolgte:
Die Maschine hatte vor einer Woche das Problem, dass der Kaffee - nach einem Entkalkungsvorgang - nur noch tröpfchenweise
ausgeflossen ist. Ursprünglich sah ich erstmal keinen Zusammenhang mit der Entkalkung und dachte an einen Defekt der Pumpe.
Ich habe die Maschine dann einmal mit einem Bekannten auseinandergebaut und wir haben festgestellt, dass sich im Boiler
teilweise gelöster Kesselstein befand, der wohl einige Leitungen verstopfte.
Nach einer intensiven Entkalkung des Boilers haben wir die Maschine wieder ganz normal zusammengebaut - die Dichtungen haben wir noch gewechselt und auch die Schläuche mal durchgeblasen.
Danach lief sie wieder einwandfrei, aber schon nach 4 Tagen - ca. 10 Tassen - ist obiges Problem aufgetaucht, bei dem ich mir
nicht vorstellen kann, dass es etwas mit der Boiler-Aktion zu tun hat.

Es wäre toll, wenn mir jemand weiterhelfen könnte.

Vielen Dank schon mal im voraus,
MisterXX

 

[Majolika]

Hallo MisterXX,

hast übern Testmodus schon mal Wasser raus laufen lassen.

 

[Gast28056]

Hallo MisterXX,

hast übern Testmodus schon mal Wasser raus laufen lassen.

hallo,

bevor du antwortest solltest du die supportanfrage vollständig durchlesen.

mfg

 

[Oelauge]

Schau doch mal, ob die Klickson Termperatursicherung resetet werden muss und ob die die Heizwendel den entsprechenden Wiederstand haben.

Viel Glück

 

[uhrmacher]

Ich tippe auf Prozessortod durch Dampfaustritt in der Nähe der Elektronik. Dies geht bei den SUP 18 extrem schnell. Besonders kritisch ist der Bereich neben der Dosierkammer weil dort viele Stecker, die zum Prozessor gehen, nahe am Dosiermagneten liegen, welcher erheblich anderes Potential führt.
Wenn die Termosicherungen offen wären würde die Power-LED nicht leuchten.

 

[MisterXX]

Ich habe die Maschine jetzt mal zerlegt. Die Thermosicherung ist es nicht und auch der Widerstand an den Heizwendeln war ok.

Die Sache mit dem Dampfaustritt könnte durchaus passen, da seit dem letzten Zusammenbau durch die Schlitze in der Nähe des Dosiermagneten bei der Kaffeezubereitung immer ein kleines bisschen Dampf ausgetreten ist. Da es nicht viel war, habe ich es jetzt nicht als ungewöhnlich angesehen.

Ich werde jetzt einmal die Platine abbauen. Kann man einen defekten Prozessor erkennen (sicht-/messbar) bzw. kann man ihn ersetzen oder lohnt sich das ganze nicht mehr?

 

[uhrmacher]

Meist erkennt man ihn am messbaren Widerstand zwischen VDD und GND des Prozzi. Also miss mal mit einem Ohmmeter im stromlosen Zustand der Maschine ( Messspannung unter 0,5V!) zwischen Masse und dem Ausgang des 5 Volt Stabi-IC. Wenn da ein Widerstand von 100-400 Ohm zu messen ist, ist der Prozzi platt. Einzige alternative Möglichkeit wäre die defekte Zenerdiode welche noch zwischen VDD und GRD ebenfalls am Ausgang der 5V Stabilisierung liegt.(hab ich aber noch nie gehabt und immer war es der Prozzi!
Gruß Christoph

 

[uhrmacher]

Fast noch vergessen, ich verlege sämtliche Kabel die zur Leiterplatte gehen so weit wie möglich vom Dosiermagneten weg, weil es sonst durch Dampfablagerungen auf den Kabeln schnell zu Kriechströmen kommt die den Prozzi killen.
Gruß Christoph

 

[MisterXX]

Hallo Christoph,
erst einmal vielen Dank für die nützlichen Tipps.
Ich werde mich die Tage einmal mit einem Bekannten treffen und dann werden wir dem Fehler wie beschrieben nachgehen - das kann ein bisschen dauern.

Sollte es der Prozzi sein, wundert mich nur, dass es ausgerechnet jetzt genau nach der Entkalkung des Boilers passiert ist (es ist natürlich nie der richtige Zeitpunkt). Die Maschine ist gute 10 Jahre alt und hatte bis dahin keinen Elektronikdefekt. Nach der vorangegangenen Entkalkeraktion des Boilers bin ich mir ziemlich sicher, dass ich alles wieder ordnungsgemäss verbaut habe (sie lief ja auch eine gute Woche ohne Probleme).
Während die Maschine aufgeheizt hat, ist kein Wasser(-dampf) ausgetreten, alles war dicht. Es hat eigentlich nur direkt nach der Kaffeezubereitung gedampft, als sich der Auslaufstutzen wieder von der Brühgruppe gelöst hat - aber gut, vielleicht hat das schon ausgereicht.

Mal sehen, was rauskommt. Eine gebrauchte Ersatzplatine wäre ja für ca. 35 EUR zu bekommen. Aber da könnte das mit dem Dampf ja auch wieder passieren - die Ursache wäre ja nicht beseitigt.

Gruß Jochen

 

[uhrmacher]

Einfach den Tipp mit der Kabelverlegung beachten und dann geht es schon. Natürlich immer die Dichtigkeit der Maschine genau prüfen!
Gruß Christoph

 

[MisterXX]

Hallo Christoph,
ein kleines bisschen verwirrt bin ich noch, was ich jetzt genau messen muss.

Ich habe den Prozessor mit den 28 PINs als IC2 identifiziert und dort VDD und GND (lt. Beschreibung Internet) - gemessen habe ich noch nicht.

Jetzt schreibst du aber noch etwas von einem "5 Volt Stabi-IC". Meinst Du damit den Prozzi oder ist das der IC1? So genau kenn' ich mich leider nicht aus. ;-)

Vielen Dank.

 

[Bohnenwerfer]

Der 5V Regler sollte 7805 heißen und direkt daneben steht ein ALU-Elektrolyt-Kondensator.


Zur Isolation kann man auch folgendes verwenden:
Plastik Spray 200ml, CRAMOLIN | voelkner - direkt günstiger

 

[MisterXX]

Ich habe jetzt den Widerstand mit einem Multimeter gemessen. Er beträgt exakt 880 Ohm (sowohl am Prozzi direkt, als auch am 5V-Stabi-IC).
Kann man davon ausgehen, dass der Prozessor noch intakt ist oder ist er defekt?

 

[uhrmacher]

Ich meinte damit, dass Du es einfacher am Stabi-IC (7805, müßte IC 1 sein) messen kannst als am Prozzi. Denn die VDD-Leitung geht direkt vom Stabi zum VDD-Pin des Prozzi. Aber da Du nun wohl die Pinbelegung des Prozzi herausgefunden hast, kannst Du es natürlich auch da messen. Wenn Du da die von mir geschriebenen Werte vorfindest, kannst Du zur Sicherheit den VDD-Pin vom Prozzi freilöten (Verbindung zur Leiterbahn unterbrechen) und messen ob der Schluß im Prozzi ist oder ob ev die Z.Diode bzw. der Stabi IC einen Schuß haben.
Gruß Christoph

 

[MisterXX]

Hallo Christoph,
jetzt bin ich mir nicht sicher, ob Du auf Post #11 oder #13 geantwortet hast, aber trotzdem vielen Dank für Deine fundierte Hilfe. ;-)

Wie ich in Post #13 geschrieben habe, habe ich 880 Ohm gemessen, was jetzt nicht gerade in dem von Dir genannten Bereich zwischen 100 - 400 Ohm liegt. Bedeutet das jetzt, dass das Ding hinüber ist, oder nicht?

Das mit dem Löten werde ich glaub' ich lieber lassen...

 

[uhrmacher]

es war die Antwort auf Post 11
hm 880 Ohm hatte ich zwar noch nie, aber normal dürfte da mit der kleinen Spannung eines Ohmmeters nix zu messen sein. Hast Du mal deine Messkabel vertauscht? Wenn es in beide Richtungen gleich viel anzeigt würde ich sagen Prozzi platt. Zur Sicherheit werde ich bei einer Leietrplatte in meinem Fundus mal nachmessen, wird aber erst heut Abend.

 

[MisterXX]

So, es ist vollbracht.
Ich hatte eine günstige Platine erstanden und diese heute eingebaut - ES FUNKTIONIERT!!!

Vielen Dank für die tolle Hilfe an alle Beteiligten.

Gruß,
Jochen

PS: Höchstwahrscheinlich lag' der Fehler daran, dass ich beim Entkalken des Boilers das Support-Bauteil nicht 100%-ig korrekt angeschraubt habe und dann immer etwas Dampf ausgetreten ist, der die Platine geschrottet hat. Habe das jetzt nochmal neu festgeschraubt (auch die Druckschläuche) und es tritt nach der Kaffezubereitung jetzt gar kein Dampf mehr aus.