Leistungsplatine scheinbar defekt

[Gallus]

Hallo !
Ich hoffe Ihr hattet eine schöne Weihnachtszeit !
Wie angedroht ;-) melde ich mich jetzt mit dem Problem meiner Ersatzmaschine, die bei meinen Eltern ausgefallen ist.
Die Fehlerbeschreibung meiner Eltern war, daß die Haussicherung beim Einschalten ausgelöst hat.
Beim zweiten Versuch hat es beim Einschalten geknallt und angebleich hat es aus dem Bedienteil gefunkt.
Es handelt sich um eine SUP016R Bj. 05/2004 Royal Cappuccino.
Ich habe die Maschine aufgemacht und mußte feststellen, daß es rund um den Einschalter ein wenig naß war, warum auch immer...
Nachdem ich alles gereinigt und trockengelegt hatte, ließ sich die Maschine wieder ohne Auslösen der Sicherung einschalten, allerdings kam nach kurzer Zeit die Meldung Brühgruppe blockiert.
Ich habe die Maschine dann im Testmodus gestartet und mußte feststellen, daß sich der Motor der Brühgruppe nur ganz langsam bewegt hat. Nach einigen Versuchen mußte ich feststellen, daß es unter der Leistungsplatine leicht anfing zu rauchen.
Ich habe die Leistungsplatine ausgebaut und mußte feststellen, daß die Platine unter dem Triac T7 und der Steckerleiste JP1 verschmohrt ist. Es handelt sich um die Platine RORDPWRV11.
Anbei schicke ich mal zwei Bilder.
Ist die Platine eventuell noch zu retten ? Kann das durch einen Kurzschluß am Hauptschalter passiert sein oder ist der Triac, an dem man nichts sieht, kaputt ??? Hat jemand so eine Platine für mich ?
Vielen dank im Voraus für Eure / Deine ;-) guten Tipps und Ideen.

Viele Grüße
Marcus

 

[hmilbradt]

Die Brandstelle muss gründlich gereinigt werden (evtl. ausfräsen). Es dürfen keine leitfähigen Reste auf der Platine verbleiben. Später evtl. das kleine Loch mit einem Expoxidharz füllen.
Der Triac T 7 = T435-800T schaltet Spannung über die mittleren beiden Pins des Motorsteckers auf die Tassenheizung, wenn sie im Menü eingeschaltet ist. Der Triac T 7 schaltet von Anode2 auf Anode1. Die Anode 2 ist mit der inneren Schicht der Multilayerplatine verbunden. Überprüfe, ob diese Verbindung bis zur Feinsicherung F2 besteht (Feinsicherungen entfernen). Überprüfe den Triac T 7. Er ist vermutlich nicht defekt.
Über die Brandstelle war der Tassenwärmer permanent eingeschaltet. Da die Tassenwärmerschleife aber auch als Vorwiderstand zum Getriebemotor arbeitet, muss die Software während des Kaffeebezugs die Spannung von T 7 abschalten können.
Untersuche auch den Getriebemotorstromkreis. Messe die Widerstände und die Spannungen am Motorstecker nach diese Anleitung ..... Getriebemotorstromkreis messen.htm ....
Wenn die Spannung zwischen rot/blau << 31 VDC ist,muß der NPN-Leistungstransistor T1 = TIP 33C / BD 245C ausgetauscht werden.

Als Ursache vermute ich eine Leckage an der Dampfschleife, die direkt über dem Ein/Ausschalter sich befindet. Staub auf der Platine, getränkt durch kondensierenden Dampf könnte dann verantwortlich für die Brandstelle sein.

mfg
Harry

 

[Gallus]

Vielen Dank für die Tipps, da werde ich die Tage mal dran gehen !
Ich melde mich, wenn ich Ergebnisse habe
Viele Grüße
Marcus

 

[Gallus]

Achso, dann quasi erst versuchen die Platine zu reparieren und dann logischer Weise wieder einbauen zum Messen?

 

[Gallus]

Ich habe im Moment zwar sehr wenig Zeit, aber bis jetzt bin ich zu folgenden Ergebnissen gekommen.
Ich habe das Brandloch bis jetzt nur ein bißchen ausgekratzt.
Eine Verbindung von T7 A2 zur Feinsicherung F2 besteht nicht (mehr).
Aber von dem RV14 zur F2. Das eine Brandloch ist ja genau zwischen dem einen Pol von RV14 und T7 A2, die doch eigentlich verbunden sein müßten. Ist das richtig ? Soll ich diese Verbindung wieder herstellen ?
Zwischen dem RV14 und dem ersten Pol des JP1 ist die Platine auf der Unterseite ein bißchen weich und ein kleiner Brandaustritt ist an dem ersten Pin des JP1. Soll ich das so lassen ?
Bei T7 bin ich mir noch nicht ganz schlüssig....von A1 zu Gate messe ich gerade 75 Ohm, von A1 zu A2 auch und von A2 zu Gate 0,4 Ohm.

 

[hmilbradt]

von A1 zu A2 auch und von A2 zu Gate 0,4 Ohm

T 7 hat einen internen Kurzschluss zwischen A1 und A2. T 7 muss entfernt werden.
Mein Vorschlag: Reinige die Brandstelle gründlich. Verzichte vorerst auf die Tassenwärmerfunktion. Entferne T 7 und RV14 ohne Lötarbeiten.
Am 1. Pin von JP 1 hängt die Pumpe für das Kaffeewasser . Die Pumpe wird von T10 geschaltet. Es darf keine interne Verbindung zu T 7 und RV14 geben. ...... Kabelplan - coloriert von Coolman

mfg
Harry

 

[Gallus]

Du meinst also einfach zum Testen abpetzen ?
Und dann später flicken ?

 

[hmilbradt]

Du meinst also einfach zum Testen abpetzen ?
Und dann später flicken ?

Ja.
Später flicken ..... nur wenn der Tassenwärmer gewünscht wird. Zuerst ist es besser die Platine im Betrieb zu prüfen.
Schau auch in dieses Thema mit einem Tassenwärmerproblem ...... http://www.saeco-support-forum.de/threads/tassenwaermer-permanent-an.52382/#post-297522

mfg
Harry

 

[Advocat]

Kann das durch einen Kurzschluß am Hauptschalter passiert sein oder ist der Triac, an dem man nichts sieht, kaputt ?

Hast du die Ursache für kurzen gefunden?

Prüfe ob die Heizspiralle am Tassenwärmer nicht der verursacher ist (miss widerstand zwischen Anschlüsse und Gehäuse)!

 

[Gallus]

Ich vermute ein Kurzschluss am Hauptschalter durch Wasser bzw. Feuchtigkeit.
Der Tassenwärmer ist im Menü ausgeschaltet und war nie in Betrieb. Der Widerstand zwischen Anschlüssen und Gehäuse ist unendlich.
Ich habe die Bauteile T7 und RV14 abgepetzt und die Brandstelle gereinigt. Auch ein Teil der weichen Epoxyschicht die sich abgehoben hatte entfernt. (siehe Bild)
Habe die Elektronik wieder zusammen gebaut und siehe da, im Testmuster läuft der Getriebemotor wieder ganz normal.
Soll ich jetzt mal versuchen einen neuen T7 und RV14 einzubauen und an der verbrannten Stelle eine Brücke von T7 A2 zu RV14 zu machen ?

 

[hmilbradt]

Soll ich jetzt mal versuchen einen neuen T7 und RV14 einzubauen und an der verbrannten Stelle eine Brücke von T7 A2 zu RV14 zu machen ?

Wenn deine Eltern weiter auf den Tassenwärmer verzichten, ist es nicht erforderlich.
Du schriebst : "Der Tassenwärmer ist im Menü ausgeschaltet und war nie in Betrieb."

Wichtiger ist die Dampfschleife näher auf eine Leckage zu untersuchen. Wenn deine Eltern nicht in unmittelbarer Nähe wohnen, tausche sie aus.
Bei einer Dampfschleife mit Steckraccord haben die Dichtringe keine lange Lebenszeit. Die Dampfschleifen mit Schraubraccord aus Messing neigen zum Lochfrass dicht unterhalb des Gewindes. Das wirkt beim Dampfbezug wie ein sehr feiner Duschkopf. Gibt es im Umfeld der Dampfschleife Kalkablagerungen ?

mfg
Harry

 

[Gallus]

Ja, ich weiß, aber ich weiß gerne, daß alles funktionieren könnte ;-) Die Maschine von meinen Eltern funktioniert wieder einwandfrei ! Das war doch die, bei der das Mahlwerk kurz vor Weihnachten nicht mehr ging und der Triac defekt war.
Das hier ist meine Ersatzmaschine ;-)
Ich glaube ich habe den Fehler gefunden. Scheinbar hat schonmal jemand an der Maschine rumgefummelt. Es war eine Halteklammer von einem Druckschlauch, der an das oben liegende Magnetventil geht, schräg eingesetzt, sodaß der Schlauch scheinbar nicht richtig abdichten konnte.
Den Boiler des Dampfkreises hatte ich erst vor 2 Monaten erneuert.
Ich habe die Maschine jetzt zum Testen zusammen gebaut. Funktioniert tadellos !! Ich habe die Dampfschleife ausgiebig getestet. Ist alles dicht.(Nur eine Schraube ist mir ganz unten reingefallen ;-( Da bleibt sie jetzt auch erstmal !!)
Komischerweise ist auch die Warmhalteplatte sehr warm, aber das ist bei meinen anderen Maschinen auch so, obwohl sie abgeschaltet sind.
Vielleicht versuche ich nächstes Jahr doch mal die Platine zu flicken, was meinst Du ;-) ? Aber jetzt bleibt das erstmal so !
Ich möchte mich nochmals ganz speziell bei Harry für die immer super Tipps und Hilfestellungen bedanken ! Ohne Dich hätte ich meine 3 Maschinen schon lange wegwerfen können !! Danke !
Und natürlich einen guten Rutsch ins neu Jahr an alle !
Wenn es wieder irgendwo klemmt, bin ich wieder hier ;-)

Viele Grüße
Marcus

 

[hmilbradt]

Komischerweise ist auch die Warmhalteplatte sehr warm, aber das ist bei meinen anderen Maschinen auch so, obwohl sie abgeschaltet sind.

Die Tassenwärmerschleife dient auch als Vorwiderstand zum Getriebemotor. Bei jedem Kaffeebezug fliessen ca. 0,6 A durch die Schleife. Dadurch erwärmt sich der Tassenwärmer. Hinzu kommt die Temperatur im inneren der Maschine beträgt so um ca. 40 °C, wenn sie eingeschaltet ist.

Danke, auch ich wünsche einen feucht-fröhlichen Rutsch ins neue Jahr ....
Harry