Ausfall Displaybeleuchtung bei Incanto

frami · 25.10.2008

Hallo,
bei meiner Saeco Incanto digital (SUP 021 YDR) bleibt die Displaybeleuchtung dunkel. Die Schrift ist in Ordnung, alle Zeichen sind vorhanden.
Ich habe die Maschine geöffnet und mir das Display genauer angesehen. Auf der rechte Seite des Displays ist eine LED angebracht, die noch leicht leuchtet, aber am Display ist fast nichts davon zu sehen.
Die Spannung an der LED beträgt 3,2 Volt Gleichspannung.

Hat jemand eine Idee, ob man die Beleuchtung irgendwie instand setzen kann (z.b. neue LED) oder ob man ein neues Display braucht bzw. das Problem woanders zu suchen ist.
Für einen Tipp schon mal herzlichen Dank.

Grüße
Frami

ksb · 25.10.2008

Hallo frami,

ich denke, dass die LED die Ursache ist. Die Frag ist nur, ob Du diese austauschen kannst und eine geeignete findest.

Gruss KSB

frami · 25.10.2008

Hallo ksb,
ich habe die LED soeben ausgelötet und konnte die Glasplatte aus dem Display ziehen. Es sieht so aus, als ob die LED in die Glasplatte eingeklebt ist. Die würde ich schon irgendwie rausmachen können.
Aber weiss jemand, welche LED ich neu einbauen muss (Spannung, Bauart, technische Werte usw). Bin da leider ein vollkommerner Laie.

Grüße
Frami

ksb · 25.10.2008

Hallo frami,

am wichtigsten ist die Bauform, damit die LED auch mechanisch passt - wie sieht die LED aus - hier zwei Beispiele:

SMD: Conrad Electronic - Europas führendes Versandhandelsunternehmen für Elektronik und Technik

3mm: Conrad Electronic - Europas führendes Versandhandelsunternehmen für Elektronik und Technik

Die Flussspannung ist abhängig von der Farbe.

"Supergrün" hat z. B. um 3,5V

Solltest Du nicht sicher sein, dann such Dir bei www.conrad.de eine passende LED aus, lass Dir mit dem Button rechts einen Link dafür erstellen und stelle diesen hier ein.

Gruss KSB

frami · 26.10.2008

Hallo ksb,
die LED konnte ich ganz gut aus dem Glaskörper entfernen. Es ist m. E. eine 3 mm LED mit der Farbe weiss. Ein Bild zur besseren Verdeutlichung habe ich angehängt.

Jetzt bin ich mir nur nicht schlüssig, welche ich nehmen soll.
Bei Conrad gibt es 3 mm-LED`s mit verschiedenen Spannungen z.B. 2,1, 3,65, 3,8, 4,5 Volt. Auch die Lichtstärke variiert z.b. 10, 7-14, 100, 450, 700, 2000 mcd.
Ebenfalls habe ich keine weisse LED gefunden. Ich würde es mit einer blauen versuchen.

Kann mir jemand einen Tipp geben, bezgl. Spannung und Lichtstärke?

Nachdem ich die LED aus dem Display ausgelötet habe, liegt jetzt an den Lötpunkten des Displays eine Spannung von 5 V an.

Gruß
Frami

hmilbradt · 26.10.2008

Hallo,

Suche ausgehend von den LED-Lötpunkten den Vorwiderstand. Wenn Du diesen später passend zu den Daten der gewählten LED wählst, kannst Du alle verwenden. Die elektrischen Kennwerte der LED sind Vf und If für die gewünsche Lichtstärke.
Der Spannungsabfall (5-Vf) am Vorwiderstand muss ein < max Vf an der LED garantieren. Dann wird R =(5 -Vf)/If. Nehme den nächst höheren Wert in der Widerstandsreihe. Ich hoffe die If-Werte für die Lichtstärken variieren dabei nicht zu stark, sonst müßten auch Leiterbahnen etc. untersucht werden.

Nachdem ich die LED aus dem Display ausgelötet habe, liegt jetzt an den Lötpunkten des Displays eine Spannung von 5 V an.

Das ist normal, da kein Verbraucher mehr angeschlossen ist.

mfg
Harry

frami · 26.10.2008

Hallo Harry,
ich habe als Laie noch ein Verständigungsproblem.

Heisst es, dass ich den/die Vorwiderstände ändern muss?
Im Anhang ist ein Bild der das Display zeigt. Links A u. K sind die beiden Lötpunkte der LED.
Sind oben R 10 und R9 die bzw. der Vorwiderstand? An beiden Widerständen messe ich im eingelöteten Zustand jeweils 50 Ohm.

Der Kennwert Vf wird bei Conrad als Uf bezeichnet, ist vmtl. das selbe?

Was meinst du mit "R" in deinem Beitrag? Welche Lichtstärke wäre für so ein Display ungefähr von Nöten?

Erstmal herzlichen Dank

Gruß
Frami

hmilbradt · 26.10.2008

Hallo frami,

R ist der Wert des passenden Vorwiderstandes in Ohm.
Ich habe inzwischen im Conrad-Katalog geblättert. 3 mm klare LEDs hatten Vf = 2.0 V und If = 15 mA = 0,015 A
Die andere lagen bei If zwischen 10 und 20 mA.

Schau auch hier vorbei ..... http://de.wikipedia.org/wiki/Leuchtdiode#Betrieb_mit_Vorwiderstand.
Zu Deinem Bild: Sind die beiden Widerstände R10 und R9 (je 100 Ohm) in Reihe geschaltet, ergibt es einen Gesamtwiderstand (Vorwiderstand) von 200 Ohm. Man hat 2 Widerstände gewählt, weil die Verlustleistung eines einzelnen Widerstandes der SMD-Baureihe nicht ausreichend ist. Bei 5 V Betriebsspannung und Vf = 2 V müssen an den Widerständen 3 V abfallen. (5-2)/ 0,015 ergibt exakt 200 Ohm.

An beiden Widerständen messe ich im eingelöteten Zustand jeweils 50 Ohm.

Diese Aussage habe ich anfangs überlesen, die Widerstände sind parallel geschaltet, der Gesamtwiderstand (Vorwiderstand) ist 50 Ohm. Das deutet evtl auf eine blaue oder weiße LED mit
Vf = ca. 4 V und If = ca. 20 mA. -----> http://www1.conrad.de/scripts/wgate/zcop_b2c/~flN0YXRlPTMxMzA4MDc5Ng==?~template=PCAT_AREA_S_BROWSE&direkt_aufriss_area=SHOP_AREA_17316
Rechnerisch ---- (5 - 4) / 0,020 = 50 [Ohm]

Die Betrachtung zur Reihenschaltung habe ich nicht gelöscht, weil sie erklärt, dass bei dem SMD-Vorwiderstand auch die Verlustleistung nicht unbeachtet bleiben darf.

mfg
Harry

frami · 26.10.2008

Hallo Harry,
soweit habe ich Deine ausführlichen Erläuterungen jetzt verstanden. Danke für Deine Mühe.
Ich habe 5 V Spannung, Vorwiderstand ist 50 Ohm, also brauche ich eine LED mit 4 V und 20 mA.

Leider komme ich mit Deinem Link nicht zu den LED-Leuchten bei Conrad, nur allgemein auf die Conrad Seite.
Welche beiden LED`s meintest Du (blau oder weiss) die passen würden?
Ich habe auch im Conrad-Katalog geblättert, ich denke da werde ich schon was geeignetes finden.
Genau mit 4 V gibt es da nichts.
Wie weit könnte ich mit der LED-Spannung Deiner Meinung nach runter gehen, wenn ich eine LED mit 20 mA Stromstärke annehme? Es gibt Spannungen mit 3,6 oder 3,2 V.
Die Lichtstärke muss ich halt ausprobieren. Vom Gefühl her würde ich so um die 1000 mcd sagen.

Gruß
Frami

hmilbradt · 27.10.2008

Hallo frami,

Warum suchst Du nicht die LED nach der Lichtstärke aus, notierst die Werte für den optimalen Arbeitspunkt der LED und berechnest den dafür benötigten Vorwiderstand. Alles was Du benötigst ist das Ohmsche Gesetz U = R x I. Im optimalen Arbeitspunkt hat die LED einen inneren Widerstand von Rf= Uf/If. Die Formel für den Vorwiderstand ist R = (5-Uf) / If. Versuche den R-Wert des Vorwiderstandes mit 2 parallelen Widerständen der gleichen SMD-Baureihe möglichst exakt zu erreichen und tausche R10 und R9 aus.
Wenn Du unsicher bist, baue eine externe Versuchsschaltung auf --- z.B. werden aktive USB2-Hubs mit einem stabilisierten 5 VDC-Schaltnetzteil ( max 2 A) geliefert, das Du als Spannungsquelle benutzen kannst. In der Versuchschaltung kann man dann die Lichtstärke bewerten und Spannungs- bzw. Strommessungen machen. Nur wenn alles zur Zufriedenheit ausfällt, sollten die Lötarbeiten an der LED-Platine beginnen.

mfg
Harry

hmilbradt · 03.11.2008

Hallo frami,

Hast Du die LED der Hintergrundbeleuchtung erfolgreich ausgetauscht ??
Das Display Deiner Incanto wurde von der taiwanesischen Firma Data Image hergestellt.
Stelle doch bitte ein hochauflösendes Foto der ganzen Displayplatine ins Forum.

Danke und mfg
Harry

frami · 06.11.2008

Hallo Harry,
entschuldige, dass ich mich erst jetzt melde. Ich hatte wenig Zeit.
Hier mein Feedback zu dem Problem.

Ich hab mir von Conrad 2 LED`s besorgt. Die Anschlußwerte waren 20 mA und 3,6 V (max. 4 Volt)

Art.Nr. 153881-36 3mm, diffus, Abstrahlwinkel 70°, Lichtstärke 1100 mcd
Art.Nr. 153737-36 3 mm, wasserklar, Abstrahlwinkel 60°, Lichtstärke 2070 mcd

Ich habe die LED mit 2070 mcd Lichtstärke eingelötet und es funktioniert, Lichstärke ist für mich ok.
Ich denke, dass beide passen, es kommt halt drauf an, wie hell es der jeweilige Nutzer haben möchte.
Die Alufolie vorne und die weisse Folie hinten an der Glasscheibe im Bereich der LED habe ich zum Entfernen der LED vorsichtig abgelöst und anschliessend mit Sekundenkleber wieder angeklebt.

Bitte aufpassen beim Einlöten. Die Anschlüsse auf der Platine sind mit A (Anode +) und K (Kathode -) gekennzeichnet.
Die Anode erkennt man durch das längere Beinchen und kleineres Metallstück in der LED.
Die Kathode durch das kürzere Beinchen und größere Metallstück in der LED.

Ich hänge noch 2 Bilder mit der Displayplatine dran. Sollten noch Detailaufnahmen erforderlich sein, bitte um Info.

Danke an Euch - Harry und ksb.

Erstens funktioniert die Displaybeleuchtung wieder und zweitens wurden meine Physik-Grundkenntnisse wieder aufgefrischt;-)

Freundliche Grüße

frami

hmilbradt · 07.11.2008

Ich hänge noch 2 Bilder mit der Displayplatine dran. Sollten noch Detailaufnahmen erforderlich sein, bitte um Info.

Hallo frami,

Vielen Dank für die Fotos.

mfg
Harry